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  • AutorenbildSabine Metzker

Die Stories rund um das Johanniskraut

Aktualisiert: 24. Juni 2020

Johanniskraut, gehört ja zu den ältesten Heilpflanzen und ist seit rund 2000 Jahren bekannt. Schon im Mittelalter fand man heraus, dass die Blüten und Knospen der Johanniskraut-Pflanze hilfreich sind, wenn „Schatten auf die Seele fallen“.

Es gehört zu den sogenannten „Sonnenkräutern“. Kräuter, die laut Volksmedizin die Heilkraft der Sonne in sich tragen und rund um die Sonnenwende zu blühen beginnen.


Warum ausgerechnet dieser Name

Seinen Namen verdankt Johanniskraut dem Umstand, dass es rund um den Johannistag, also morgen am 24. Juni, strahlend gelb zu blühen beginnt.


Ob als Kranz in die Haare gebunden oder als Räucherwerk dem Feuer beigefügt: bei Sonnwendritualen darf das Johanniskraut nicht fehlen.


Das Kraut ist auch als „Wetterkraut“ bekannt und wird bei herannahenden Gewittern geräuchert, um stets das Unheil und mit ihm die Dunkelheit zu vertreiben.


Johanniskraut wird aber auch Blutkraut, Hexenkraut oder Hergottsblut genannt. Aufgrund seines Hauptinhaltsstoffes Hypericin – dem wesentliche Merkmal in Rot.

Wesentliches Merkmal: ROT

Ein Hauptmerkmal des echten Johanniskrauts ist der rote Saft der hervortritt, wenn du die Knospen zerdrückst bzw. die Blätter zwischen deinen Finger zerreibst. Dieser Saft wurde von den Heiden als Blut des Sonnengottes Baldur angesehen, der sich zur Sommersonnen-wende der Erde opferte. Mit dem Christentum wurde der rote Saft zum Blut des geköpften Johannes des Täufers.


Rein wissenschaftlich betrachtet ist der rote Saft „Hypericin“. Hypericin zählt zu den Pflanzenwirkstoffen der Flavonoide, wirkt antiviral und antidepressiv. Es gilt als Dopamin-Hemmer und hilft dabei verschiedene Enzyme daran zu hindern, Dopamin in Noradrenalin umzuwandeln. Durch diese Hemmung wird Entspannung gefördert und Depressionen gemindert.

Oder wohnen doch magische Kräfte darin?

In der Literatur finden sich noch viele Geschichten und Legenden über das Johanniskraut mit seinem roten Pflanzensaft. Ganz besonders hat mir die Geschichte gefallen, wo von einem Jäger erzählt wird, der einen Hirsch mit seinem Pfeil verfehlte und stattdessen eine kleine Elfe traf. Das Blut der Elfe tropfte auf eine gelbe Blume, die der Menschheit seither bei der Heilung von Wunden behilflich war. Danke, liebe kleine Elfe!

Woher die Tupfen auf den Blättern kommen

Hält man die Blätter gegen das Licht, werden die zahlreichen „Tupfen“ sichtbar, die auch für den Beinamen „Tüpfel-Johanniskraut“ verantwortlich sind. Diese sind zugleich ein wichtiges Erkennungsmerkmal, ob man es mit dem echten "Johanniskraut" zu tun hat. Eine Legende besagt, dass der Teufel selbst so zornig über die Heilkraft des Johanniskrauts war, dass er mit einem scharfen Dolch Löcher in die Blätter stach. Aber selbst der Teufel konnte die Heilkraft nicht zerstören :)

Welcher Geschichte man auch seinen Glauben schenken mag, die Verbindung zwischen dem roten Saft des Krautes und menschlichem Blut ist immer wiederkehrend.

Sonnige goldgelbe Blüten

Inmitten der fünf goldgelben Blütenblätter wird der Fruchtknoten von bis zu 60 Staubblättern umrankt. Dieser Anblick hat bereits den Arzt und Kräuterheilkundigen Paracelsus dazu bewegt, das Johanniskraut mit der strahlenden und wärmenden Sonne in Verbindung zu bringen.

Es scheint demnach kein Zufall zu sein, dass gerade dann, wenn die Tage wieder kürzer werden, ein Kraut zu blühen beginnt, das uns Licht schenkt und uns mit Wärme und Schutz in die dunkle Hälfte des Jahres begleitet.

Bis in den August haben wir Zeit das Johanniskraut zu ernten und uns mit seinen Heileigenschaften zu versorgen. Für das „Rotöl“ werden die Blütenknospen geerntet, für Tee- oder Räuchermischungen das gesamte oberirdische Kraut.

Wer möchte kann sich an so manche traditionelle Ernte-Empfehlung halten und das Johanniskraut bei „Sonnenaufgang, der Sonne zugewendet, in der Morgendämmerung ernten " und darauf achten, dass der zunehmende Mond im Zeichen des Löwen steht.

Mal ganz ehrlich gesprochen


Joahnniskraut ist ein stark wundheilendes Kraut, mit der Kraft der Sonne im Herzen. Nicht nur die Geschichten sind faszinierend sondern auch seine wissenschaftlich bewiesene Heilwirkung.


Begib dich nach draußen und halte Ausschau nach diesem faszinierenden Kraut. Schau dir den roten Pflanzensaft an, erkenne die vom Teufel persönlich hinterlassen Tüpfelchen und halte nach der kleinen Elfe Ausschau. Ich glaube fest daran, dass sie noch herumflattert :)


Abenteuer beginnen im Kopf. Werden in der Welt lebendig und enden in Geschichten.


Ich freue mich auf deine Geschichten. Hinterlasse mir gerne ein Kommentar!

Sabine von meinKraut

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